Montag, 27. September 2010

Finnland erkunden.


Am Samstag fuhren meine Mitbewohnerin Kata und ich Richtung Nordic China Center. Dort sollte nämlich eine sogenannte "Moon Party" stattfinden. Nur eins haben wir beide leider nicht verstanden: Eine Moon Party am Nachmittag? Naja wir wollten uns
überraschen lassen. Auf dem Weg mit dem Bus konnten wir wenigstens noch die finnische Natur genießen.

Im Nordic China Center angekommen, wurden wir auf eine höfliche Art und Weise empfangen. Vor Ort konnte uns leider keiner erklären, wieso man "Moon Party" an einem
Nachmittag feiert. Eigentlich ist es ja eine interessante Frage, aber wir wollten
da nicht mehr nachhaken. Das Ganze konnte man auch nicht wirklich als "Party" bezeichnen. Chinesische Jugendliche sangen, erzählten über ihre Kultur und im Anschluss wurden Früchte sowie chinesische Delikatessen verteielt. Natürlich wurde alles auf finnisch erzählt. Daher wurde es für uns ein wenig langweilig und wir gingen los, um die Märkte uns anzugucken. Die ganzen Waren wurden aus China importiert und zum Verkauf angeboten. Taschen, Klamotten, Uhren, Spielzeuge und und und ... Da Finnland etwas überteuert ist, nutzten die Menschen die Chance, um günstige Waren einzukaufen.

Nach einem kurzen Trip, machten wir uns auf dem Weg nach Hause. So warteten wir mehr als eine Stunde auf den Bus. Als kein Bus in Sicht war, fragten wir die Anwohner, ob sie andere Alternativen kennen, um wieder zurück nach Eskolanmäki zu fahren, da der Bus auch Ganze 20 min Verspätung hatte. Einer der Anwohner ging zu seinem Auto und sagte: "I will bring you to home with my car." ... Kata und ich guckten uns an, und wollten eigentlich das dankend ablehnen, denn schließlich sollte er nicht den ganzen Weg für uns fahren. Ihm war das egal, er fuhr los und sagte: "I dont care, I will take you!"... Er fuhr uns bis zu unserer Haustür und wartete sogar bis wir in unserem Apartment waren. Sowas hab ich noch nie im meinem Leben erlebt. Wir kannten ihn zwar nicht, aber er kümmerte sich voll um uns. :D tolle Menschen!
Würde jmd in Deutschland so etwas großzügiges tun?

LG

Samstag, 25. September 2010

Erster Tag und Zweiter Tag; sehr klassisch!

Moi Moi!

Mein erster Tag ging richtig früh los. Um 8 Uhr holte mich Maritta (Mentorin) ab, um mit mir eine Monatskarte zu kaufen. Versteh einer hier den Busplan. Die Busse fahren nur stündlich. Und der Busplan ist total kompliziert dargestellt. Ich werde lange brauchen, um den Busplan zu verstehen.

6 Kleinstädte bilden die Stadt Kouvola. Seit fast 2 Jahren besteht diese "Kleinstadtunion". Ich wohne in Eskolanmäki. Mit dem Bus fährt man nur 10 Min bis in die Innenstadt. Mein Jugendzentrum Anjala, befindet sich am äußersten Rand. Ich muss leider jeden morgen mit dem Bus mehr als eine Stunde fahren. Aber das sollte ja eigentlich kein Problem sein, wenn ich den Busplan bis dahin verstanden habe. :D

Später fuhren wir zur Polizeistation. Da ich 10 Monate hier bleiben werde, bekomme
ich eine finnische ID Nummer. Ohne eine ID Nummer kann ich zB kein finnisches Konto öffnen. Auch hierbei hatten wir keine Probleme! :)

Mein Arbeitstag ging mit einem Seminar los. Vorher traf ich meine andere Mentorin, Virpi. Das Seminar war nur in Finnisch.Das Thema war Bildung und ob es sinnvoll sei, "youth worker" in Schulen einzusetzen. Ein wirklich sehr spannendes Thema. Die finnische Bevölkerung legt ziemlich viel wert auf die Bildung. Später wurden die Schulsysteme zwischen Finnland und Deutschland verglichen. Meine Mentorin Virpi schrieb übersetzte das Ganze, damit ich auch einen Überblick habe.

Danach fuhren wir zu meinem Arbeitsplatz in Inkeroinen. Ich werde dienstags und donnerstags
im Jugendzentrum meine Zeit verbringen. Nachmittags muss ich mit Kindern und von 18 – 20 Uhr mit Jugendlichen arbeiten. Überraschenderweise lief am ersten Tag so einiges gut. Die Jugendliche waren anfangs ziemlich schüchtern und wollten kein Englisch mit mir sprechen, obwohl sie alle diese Sprache gut beherrschen können. Nach ca. einer Stunde, kamen einige Jugendliche direkt zu mir, um mir den „finnischen High Five“ zu zeigen. Das Ganze war wie ein Befreiungsschlag für mich, ich hatte mir nämlich Sorgen gemacht, das das alles viel zu schwierig sein wird, da ich die finnische Sprache noch nicht erlernt habe...

Am Freitag haben meine Mitbewohnerinnen und ich die Innenstadt Kouvolas erkundet. Kouvola ist zwar eine kleine Stadt, aber wir haben Läden wie Intersport oder H&M. Toll! :D Und sogar 2 kleine Einkaufscentren: Anttila und Hansa. Da ich unbedingt finnische Schokolade kaufen wollte, besuchten wir einen Supermarkt. So viele Sorten an Schokolade hatte ich noch nie gesehen. Dann Schock meines Lebens: Schokolade gefüllt mit flüssiger Lakritze („Salmiakki“). Wieso zur Hölle verschwendet man, Schokolade für sowas? Lakritz ist doch abartig...Doch die Finnen lieben es.

Gegen Nachmittag trafen wir einige Jugendliche, die Anfang September für einen Schüleraustausch in England waren. Sie erzählten uns über ihre Erlebnisse und später guckten wir uns sogar einige Fotos an. Die englischen Schüler werden Finnland im Februar besuchen kommen. Die EFDler, also wir, werden dabei sein und dürfen überall mitreisen. Eine Chance, mehr von Finnland zu sehen! Yeah! :D

Das wars von mir! Bis dann! Ich meld mich wieder :-)

Mittwoch, 22. September 2010

Road to Finland

22. September 2010 8:50

Gepäck abgegeben. Boarding Card abgeholt. Nach einem emotionalen Abschied ging ich Richtung „Gate A21“ Nach der Sicherheitskontrolle wurde mein Laptop kontrolliert. Alles im grünen Bereich. Nun stand mir nichts mehr im Wege.

Ich setzte mich vor dem „Gate A21“ und wartete auf meinen Flug nach Kopenhagen. Da ich brutale langeweile hatte, dachte ich mir, einen kurzen Tagebucheintrag zu schreiben. Damit ich nicht müde meinen Tagebucheintrag schreiben muss, gönnte ich mir eine Tasse Kaffee für ganze 3.00 €. Ich bereue es. Der Kaffee schmeckt überhaupt nicht. Die anderen Passagiere sind mittlerweile angekommen und warteten mit mir auf den Flug. Eine ganze Welle von älteren Leuten umzingelte mich nun. Und in der Mitte eine jugendliche Seele: Ich! :D Da ich meine Langeweile bekämpfen musste, fing ich an die Seniorengruppe zu beobachten. Einige versuchten zu schlafen, einige nahmen schon ihre Medikamente und einige fingen schon an über seltsame Sachen zu sprechen.
Ich stellte sofort fest, Senioren zu beobachten ist nicht wirklich besonders interessant:

„ Harald nicht so viel Süßes essen, wir müssen auf deine Gesundheit achten.“
„Ach mir wird schon nichts passieren“
„Wenn du gleich einen Schlaganfall bekommst, dann fliege ich trotzdem nach Kopenhagen“

Soweit dazu. Gleich ist es tatsächlich soweit. Nur noch 10 Minuten. Dann fliege ich erstmal nach Kopenhagen. Wenn ich Zeit habe, berichte ich dann etwas aus Kopenhagen. Wenn nicht, tja dann müsst ihr bis Helsinki bzw bis Kouvola abwarten ;)


12:30

und ja! Ich bin immer noch in Hamburg. Mein Flug wurde gestrichen. Alle Passagiere mussten wieder ihre Koffer abholen und bei der Lufthansa nach Alternativen suchen. Doch am Gepäckkarussell war es nicht so einfach. Die Mitarbeiter schickten uns zum Terminal 1. Dort angekommen, fragten wir nach unseren Gepäckstücken. Die Mitarbeiterin wusste davon nichts und schickte uns wieder zurück zum Gepäckkarussell. Ein Hin und Her entstand. Doch letztendlich haben die unfähigen Lufthansa Mitarbeiter es endlich geschafft uns die richtige Richtung zu geben. Am Gepäckkarussell warteten wir schließlich knapp 30 min. Danach mussten wir direkt zum Terminal 2 laufen, um nach anderen Flugalternativen zu suchen. Von ca. 8 Schaltern waren nur 2 besetzt. Viele Passagiere ärgerten sich darüber, da das ganze schleppend vorankam. Aber wir hatten ja keine andere Wahl. Nach ca. 70 min war ich dann dran. Ich entschied mich für die gleiche Strecke, nur eben später. Mein Flug nach Kopenhagen ist also um 13:45. Als „Entschuldigung“ gaben sie jedem Passagier einen Essensgutschein von 10€. Dadurch konnte ich wenigstens in Ruhe frühstücken :-)
Vorher musste ich natürlich mein Koffer abgeben und meine Boardkarte abholen. Die Boardkarte wird von einem Automaten ausgedruckt. So ganz funktionierte das allerdings nicht. Ich hatte nur meine Boardkarte für Kopenhagen bekommen. Die Boardkarte für Helsinki wurde nicht ausgedruckt. „Ihre Buchung wurde nur teilweise bestätigt“ - fantastisch! Verärgert diskutierte ich mit einem Mitarbeiter darüber. Er jedoch versicherte mir, dass ich mein Boardticket in Kopenhagen bekommen werde. Wir werden es sehen! … bin da etwas skeptisch...
Am Check – In musste ich mir Tipps zum Kofferpacken anhören. Wegen 2 Kilo Übergepäck. Als sie mir ein Vortrag über „die Kunst des Packens“ erzählte, ging in meinem Kopf sofort Fahrstuhlmusik los.
Am Ende sagte sie: „Sie sind ja noch jung, müssen ja noch Erfahrungen in solchen Situationen sammeln, diesmal müssen Sie nichts bezahlen“ - Klasse! Ich nahm mein Handgepäck, setzte mich an einem Restaurant und fing an zu frühstücken. Und jetzt warte ich auf mein Flug. Hoffentlich läuft diesmal alles. Bis dann!

19:10
Mein Flug nach Kopenhagen war gut!:) Ohne Probleme und nur 40 Minuten sind wir
geflogen. Im Kopenhagener Flughafen musste ich dann nur vom Terminal 2 zu Terminal 3 wechseln. War auch kein Problem!:)
In Helsinki angekommen, hat mich der Ehemann meiner Mentorin abgeholt. Während der Fahrt erzählte er mir viel über Finnland. In Kouvola traf ich dann meine Mentorin und sie brachte mich in meine neue Wohnung. Die Fotos werde ich dann später hochladen.
Und jetzt zu meinen "Roomies"
Ingrid kommt aus Frankreich und kann überhaupt kein Englisch. Das wird ein Spaß. Wir müssen mindestens 2 Mal alles wiederholen. Aber dadurch wird sie das ja lernen.
Katarina kommt aus Ungarn und kann perfekt Englisch sprechen.
Nähreres schreib ich dann demnächst.

Morgen geht das Leben in Finnland richtig los.! Ich freu mich :)

Dienstag, 21. September 2010

Und? Bist du schon aufgeregt?

vor 2 Wochen:
- "Bist schon aufgeregt?"
- "Nö, noch gar nicht!"

letzte Woche:
- "Und? Bist du aufgeregt?"
- "Naah, nicht so wirklich"

vor 2 Tagen
- "Bist du nun aufgeregt?"
- "Und wie..."

Erst am Montag hab ich realisiert, was ich vorhabe. Ich werde tatsächlich
am 22.09 nach Finnland fliegen. Vorher war mir das irgendwie nicht bewusst, trotz
Vorbereitungen. Doch am Montag packte mich ein unbeschreibliches Gefühl. Morgens wachte ich auf, mein erster Gedanke war sofort: "Möchte ich wirklich nach Finnland fliegen?" ... Ich habe wirklich darüber lange, lange überlegt. Letztendlich konnte ich meine morgentliche Demotivation bekämpfen. Schließlich hab ich mich dazu entschieden und bin glücklich damit.

Also, ich fasse mich wieder kurz, denn ich muss schlafen gehen!
Mein Flug ist morgen um 9:50 ab Hamburg. Erst fliege ich nach Kopenhagen, und nach 40 min Aufenthalt, direkt nach Helsinki.
Berichte dann detailierter über Finnland, meine Arbeit und natürlich meine ersten Eindrücke ;)

Mustafa

Next Stop: Kouvola!

Musik an. Tagebucheintrag kann losgehen.

Next Stop: Kouvola, Finnland!
Nach ca. 60 Bewerbungen hatte ich im Mai endlich eine Zusage bekommen. Ich schickte hauptsächlich meine Bewerbungen nach Skandinavien, weil ich unbedingt die skandinavische Kultur und die Sprache kennen lernen will.

Mein Flug ist am 22. September! :) Einen Monat muss ich also noch warten. Eigentlich möchte ich so schnell wie möglich nach Finnland, aber auf der anderen Seite ist es wieder gut, dass ich noch ein Monat hier bin. Meine "Finnland-To-Do"-Liste ist lang und außerdem kann ich noch den Ramadan mit Familie und Freunde verbringen.
Hinzu kommt noch das Ausreiseseminar in Bornheim. Zusammengefasst: Es gibt noch viel zu tun. Eine Menge sogar.

Wenn ich an die zehn Monate in Finnland denke, werde ich schnell nervös. Neue Menschen, neue Kultur, neue Sprache, neues Land. Eine spannende sowie aufregende Zeit wartet also auf mich.